Winter Vanlife

Die letzten Jahre bin ich dem Winter immer gut ausgewichen. Ja, es ist nicht gerade meine Lieblingsjahreszeit, das hat aber weniger mit dem schönen Schnee, als mit der Temperatur zu tun! Ich brauche es einfach zum Leben, mich draußen aufzuhalten und mich in die Wiese zu legen, Sonne auf meine ganze Haut scheinen zu lassen und um mich wirklich wohlzufühlen. Das war auch schon vor dem Vanlife so. Dank dieses Lifestyles kann ich nun einfach mein Haus mit in den Süden nehmen.

Den Winter nach den ersten Vanlife-Erfahrungen vor fast 5 Jahren habe ich in einem WG Zimmer verbracht. Ich arbeitete da temporär in meinem erlernten Beruf in der Pflege. Danach habe ich keinen Winter mehr in Deutschland erlebt, sondern zog es vor, am Strand in Spanien oder im griechischen Wasserfall badend zu überwintern. Auch wenn das Wetter in Griechenland nicht so beständig ist, habe ich doch alle Vorteile genossen und die milderen Temperaturen sehr wertgeschätzt. 15 bis 20 Grad mehr als in Deutschland gibt es durchschnittlich in Südeuropa!

Heute ist es wieder kalt in Deutschland. Es ist Winter und es schneit. Die Temperaturen liegen jetzt schon teilweise bei minus 6 Grad. Ich bin kein Freund davon und sehne mich nach Wärme. In meinem Van ist es relativ warm und kuschelig, wenn ich den Ofen ordentlich anheize und zusätzlich eine Lüftungsheizung in Betrieb ist. Diese kann ich nur bedienen, wenn ein Landstromzugang vorhanden ist, denn meine Solarenergie reicht derzeit nicht mal für die alltäglichen Stromverbraucher. Es scheint eben weniger Sonne, manchmal wird es am Tag gar nicht hell und demnach kommt auch keine Energie rein. Auch nicht in mein inneres System.

Dieser Zustand lädt herrlich zum Rückzug und Winterschlaf ein. Mein Höhle ist klein und ich kuschle mich abends mit Jedda ins Bett. Sie hat allerdings kürzlich ihr Winterfell verloren und braucht es nun auch warm. Ihr Körper muss sich erst wieder daran gewöhnen, in diesen Temperaturen ein passendes Fell zu produzieren.

Überwintern im Vanlife

Unser Tag sieht gerade so aus: Ich habe am Vorabend bereits den Ofen für den Morgen vorbereitet. Das Holz gestapelt und den Anzündwürfel bereit gelegt. Wenn ich aufwache, zünde ich den Ofen um dann noch eine Stunde genüsslich weiterzuschlafen. Solange dauert es, bis es so warm ist, dass ich aufstehen kann. Ich starte den Lüfter zusätzlich um meinen Körper wieder zu bekleiden. Dann schalte ich den Lüfter aus. Meine 2 Wärmflaschen werden neu befüllt, mit dem auf dem Ofen erhitzten Wasser. Eine kleine Morgenrunde mit Jedda folgt.

Jedda wartet dann im erwärmten Van bis ich von meinem Dienst im Yoga Ashram wieder komme. Das sind 3 Stunden und so lange hält der Ofen auch warm. Dann gehen wir eine ausgiebige Runde durch Wald und Wiesen. Ich feuere den Ofen anschließend mit dem gesammelten Holz, von der Hunderunde. Manchmal muss es noch trocknen und so platziere ich es neben dem Ofen. Manchmal kommt auch eine Säge zum Einsatz, um altes herumliegendes Holz oder Äste zurechtzuschneiden. Zum Glück passen in meinem Holzofen schon relativ große Stücken. Bis zu 30 cm lang und bis 15 cm breit können sie sein, die Holzstücke.

Vanlife Winter Tipps

Um weitere Kälte hineinströmen zu lassen, über Kältebrücken wie Fenster oder unisolierte Stellen in der Karosserie, nutze ich alles, was ich habe. Meine Yogamatte und eine Outdoor Decke isolieren den Boden einigermaßen. Meine Massagebank dient als Isolator Richtung Fahrerhaus und einige Tücher bedecken die Eingangtür. Die Hecktüren sind tagsüber mit meinen Decken abgedichtet. Zahlreiche Kissen befinden sich in den Ecken. Diese Maßnahmen helfen sehr! Auch, wenn der Bus gut isoliert ist, entweicht eben viel warme Luft, deshalb ist diese kreative Isolation notwendig.

Im Schlaf ist mir immer wohlig warm. Meine 3 Decken und die 2 Wärmflaschen sind da sehr zuverlässig. Meine 2 m x 2 m Doppel-Bettdecke wird ergänzt von einem Federbett aus Kindertagen und einer schwedischen Wolldecke. Ausgezeichnete Wärme-Isolierer. Und meine dritte, lebende Wärmflasche hat auch noch etwas davon, wenn sie sich Abends unter meine Decke verkriecht. 😉

Die kältesten Nächte, die ich bisher in meinem Van verbracht habe, waren um die minus 9 Grad. Das war 2020 auf dem Weg von Schweden nach Griechenland. Hoch oben in den Dolomiten genoss ich die klare Luft, den eisigen Schnee und die sternklare Nacht, damals sogar ohne Heizung oder Ofen im Van! Der Holzofen ist erst ungefähr vor einem Jahr in den Van gebaut worden. Eine absolut empfehlenswerte Wärmequelle. Nachdem ich es mit einer China Standheizung probiert hatte endlich eine funktionale und romantische Lösung, die auch schon während der Rohstoffbeschaffung warm macht!

Über den Dolomiten

Winter Camping

Um euch noch einen Tipp zu geben: Spart nicht bei einer

Fazit:
Winter Vanlife ist machbar, aber nichts für Jeden! Ich bevorzuge dann doch einen wärmeren Ort auf Dauer. Es ist gut, für winterliche Temperaturen gewappnet zu sein. Ich persönlich bevorzuge es, den Ofen als Backup dabei zu haben und nicht angewiesen zu sein, deshalb suche ich mir einen wärmeren Ort für den Winter. Ein paar Wochen sind für mich okay, ein paar Monate definitiv nicht!

Wie siehst du das? Hast du den Winter schonmal in deinem Van verbracht oder vielleicht Urlaub in den nördlicheren Ländern gemacht? Bist du Team NO oder Team PRO? Lass es mich wissen, in den Kommentaren.

Herzliche, erwärmende Grüße,
Liselle.

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