Es ist Ende Januar 2022. Wir sind immer noch in Griechenland und bald kommen Jeddas Hündchen auf die Welt. Der Bauch ist schon groß und manchmal fühle ich einen Tritt, wenn ich sie am Bauch streichle. Zippos Hinterlassenschaften sind neugierig die Welt zu erkunden und so mache ich mich auf den Weg an einen geeigneten Platz für die kommenden Wochen. Der Elea Strand auf der Westseite der Halbinsel Peloponnes soll die Geburtsstätte der Welpen werden.
Ich werde begrüßt mit einer Vollmondparty. Wer hätte gedacht, dass ich dort eine der späteren neuen Hundemamas kennenlerne? Tanzend komme ich an diesem berühmten Strand an und fühle mich vom ersten Moment richtig hier. Ich bin aufgeregt und schaue jede Stunde, wie es Jedda geht. Ein paar Tage hat sie noch, denn Hunde sind zwischen 58 und 64 Tage schwanger.

Ich habe keine Ahnung, wie viele Welpen sie gebären wird, aber ich habe ein Gefühl. Irgendeine Stimme sagt mir, es werden 5, maximal 6 Welpen. Dieses Gefühl besiegle ich mit einer Wette, die ich später gewinnen sollte. Ja, ich träumte sogar von 5 Welpen. Nicht schlecht schaute ich am Ende, dass ich recht hatte mit all den Vermutungen und Visionen.
Es ist ein Tag wie jeder andere am Strand und Jedda ist unruhig. Ich fahre noch einmal mit dem Fahrrad und Jedda nebenher zur Wasserstelle und wieder zurück. Ihre Unruhe wird stärker und ich realisiere, dass es losgeht! In den letzten Tagen habe ich noch eine provisorische Wurfkiste zusammengebaut. Decken, Handtücher und Wasser steht bereit. Ich beobachte Jedda über eine Stunde, wie sie ihre Lage immer wieder ändert. Das müssen die Wehen sein. Ich streichle sie und beruhige sie.
Nach einer Weile beschließe ich eine kleine Pause zu machen und mir einen Tee zuzubereiten. Wie geplant wird genau in diesem Moment das erste Tier geboren. Ich drehe mich um, sehe ein schwarzes Knäuel im Korb und bin verwundert. Jedda scheint sich nicht so richtig für es zu interessieren. Ich nehme es in die Hände und bemerke schnell, dass es keinen Herzschlag hat. Es atmet nicht. Es ist tot. Zwischen emotionalen Chaos und dem Versuch die Fassung zu bewahren versucht mein Nachbar es wiederzubeleben. Es ist ein Junge. Er ist schwarz- weiß, wie sein Papa und tot. Von der Welt des Uterus direkt in die feinstoffliche übergegangen. Ich bin traurig und empfange schon bald darauf das Zweite.

Noch mit den Tränen im Gesicht nehme ich Elia in Empfang. Sie ist putzmunter und ich versuche meine Freude zu finden. Jedda putzt sie und ich wiege sie und schreibe den Zeitpunkt der Geburt auf. Noch immer fassungslos schaue ich auf den toten Jungen. Zippaki wird sein Name sein, der kleine Zippo. Zusammen haben sie bestimmt gerade viel Spaß da oben, im Hundehimmel.
Es folgt Maya oder Nala, wie sie später heißen sollte. Ich wusste ja nicht, wie viele Kinder Jedda bekommen wird. Dann kam Bhava zur Welt. In den 2 Stunden darauf dachte ich, es wäre eventuell schon getan mit den 4. Aber zur Überraschung folgte noch Mamboo und noch viel später in der Nacht Simba, ein zweiter Junge.

Hundewelpen werden in je einer eigenen Fruchtblase geboren. Die Blase wird dann von der Mutterhündin zerbissen und aufgegessen. Die Mutter leckt das Kleine sauber und regt dadurch den Atemtrakt und die Verdauung an. Die ersten 3 Wochen regelt die Hündin das säubern von Urin und Kot indem sie das Kleine ableckt. Bei Zippaki ist die Fruchtblase vermutlich viel zu früh zerplatzt, sodass die Atmung noch im Mutterleib nicht einsetzen konnte.

Da lagen sie nun, die 5 lebenden Säuglinge an den Zitzen von Jedda. Im Chor summelten sie die Milch aus den Drüsen und versuchten sich voran zu robben. Ohren und Augen noch geschlossen, konnten sie nur fühlen, wohin sie mussten. Ein herrlich niedliches Bild. Noch heute bin ich dankbar für diese Erfahrung. Dass Tod und Leben so nah beieinander liegen, hat mich die Geschichte von Jedda und Zippo gelehrt. Kurz bevor er starb, hat er den Samen für neues Leben gepflanzt und nun sind sie da. Die 5 Welpen. Und einer ist für ihn. Zippaki bekam einen Platz an Zippos Grab. An dem Strand, an dem Zippo als Waise gefunden wurde und seine Nachkommen geboren wurden. Ein magischer Ort der noch heute Blumen und Besuch erfährt.
Im nächsten Teil beschreibe ich die Zeit in der 5 Hundekinder in meinem Van aufwuchsen. Unter dem Artikel findest du noch Empfehlungen für Hundefutter und Öle, die ich meinen Hunden gebe. Lachöl als Ergänzung für Omega 3 Fettsäuren und Schwarzkümmelöl als Abschreckung von Parasiten.
Von Herzen, Liselle.
Werbung