Warum Vanlife echt nervt!

Ja, da sind sie, diese wunderschönen Bilder im Social Media. Kristallklare Strände, einsame Buchten und immer Sonnenschein. Ist doch ganz klar. Vanlife ist IMMER super. Nicht.

Es ist wie im echten Leben, glaub es oder nicht. Es gibt richtig schöne Tage, wo alles nur so flowt, das Wetter wunderbar ist und die Menschen, die einen umgeben, freundlich sind. Das ist auch richtig schön.

Dann gibt es aber auch die gefürchteten Tage, die kein Mensch öffentlich erwähnen mag. Die, wo es in den Bus reinregnet, wo der Wind deine Kleider wegweht, du im Matsch deines Busses stehst und niemand dir auch nur ein Lächeln schenkt. Du fragst dich dann, was mache ich hier eigentlich? Warum tue ich mir das freiwillig an?

Es ist kalt und deine Standheizung spinnt mal wieder herum, der Empfang ist so schlecht, dass du nicht mal deine Mama anrufen kannst, um dich zu beklagen. Zur Krönung kommt irgendein Mensch vorbei, der nicht duldet, dass du an diesem Platz stehen bleibst und du musst noch einmal umparken. Alles wieder umräumen, im Dunkeln einen neuen Platz suchen. Diese Tage gibt es wirklich und sie sind schrecklich. Der notdürftige Stellplatz kann sehr unangenehm sein, wenn das Pech einen verfolgt. Die Lautstärke draußen, kann qualvoll sein, wie zum Beispiel an einer Autobahnraststätte oder inmitten einer viel befahrenen Innenstadt. Wenn dann noch der Strom ausfällt, ist das Drama perfekt.

Sei dir also gewiss, es ist nicht immer Heiterkeit und Badewetter. Es ist eben wie im echten Leben. Und dafür brauchst du dich nicht schlecht zu fühlen. Lehne dich zurück, meditiere, lese in Ruhe in deinem Buch weiter und freu dich auf den nächsten Tag, denn der wird mit Sicherheit besser!

Das, was es ausmacht und das, was es so toll macht im Bus zu leben ist die pure Nähe zur Existenz und so schön die Welt da draußen ist, so abgefuckt kann sie auch sein. Ohne diese nervigen Tage könnten wir aber die überwältigende Naturschönheit und die interessanten Begegnungen nur halb so gut genießen. Also nimm diesen Tag dankbar an, als natürlichen Lauf der Dinge, um dich zu erinnern, welch traumhaft schönes Leben du dir kreiert hast.

Ich übe das auch jedes Mal und es wird immer leichter diese verwobene Situation anzunehmen und mit ihr zu schwimmen. Im Wissen, dass die Welt dual ist und wir wie Yin und Yang aus beiden Polen bestehen. Der Tagesrhythmus ist der beste Beweis, dass es so ist, denn wenn es dunkel wird, wird es auch wieder hell und andersherum. Ganz gewissenhaft, ganz natürlich und ganz sicher. Nichts bleibt je so, wie es einmal war. Und so, genieße jeden Augenblick, auch die Nervigen. Ihre positive Seite kannst du mit Neugier auch entdecken. Denn in allen Dingen steckt etwas Gutes.

Das Buch JETZT, von Eckhard Tolle hat mir vor einigen Jahren die notwendige Einsicht gegeben, aus allen Situationen das Beste herauszuholen. Es hat mir die Augen geöffnet, selbst in den miesesten Gegebenheiten, gelassen und im Vertrauen zu bleiben. Den Moment zu gestalten und meine Psyche, mit ihren destrucktiven Herangehensweisen, zu hinterfragen. Jetzt ist der Moment, den wir alle haben. Nicht damals und nicht morgen. Jetzt können wir etwas verändern. Diese Erkenntnis, ist sie einmal in dein Bewusstsein eingedrungen, verändert dein ganzes Leben und macht dich zum Gestalter deiner Erfahrungen. Auch die, der Nervigen. 😉


Was war dein übelster Tag in deinem Leben? Und was hast du daraus mitgenommen?

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